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Anfrage an die Bundestagsparteien
zum Thema Lichtverschmutzung

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Vorbereitung auf die vorgesehene vorgezogene Bundestagswahl im Herbst 2005 bitte ich Sie mir die folgenden Fragen zu Ihrem Parteiprogramm zu beantworten. Ich bitte Sie dabei detailliert auf die Fragen einzugehen und nicht auf Ihr allgemeines Parteiprogramm zu verweisen.

Desweiteren bitte ich Sie mir die Veröffentlichung Ihres Antwortschreibens (auchauszugsweise) in Printmedien wie im Internet explizit zu genehmigen.

Themenkomplex Umwelt/Natur/Verkehr

Aufhellung des Nachthimmels („Lichtverschmutzung“)

Die zunehmende Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Beleuchtung hat negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Mediziner untersuchen zur Zeit die Auswirkung übermäßiger künstlicher Beleuchtung auf den menschlichen Organismus. Erste Ergebnisse sind sehr besorgniserregend. Biologen beklagen die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf das Ökosystem. Durch künstliche Beleuchtung sterben immer wieder ganze Spezies, besonders nachtaktiver Tiere, aus. Desweiteren ist das Kulturgut Nachthimmel für viele Menschen in den Städten schon heute nicht mehr sichtbar. Selbst in entlegenen Gebieten Deutschlands sind astronomische Beobachtungen heute nur noch sehr begrenzt durchführbar.

Die Lichtverschmutzung ist eine Form der Umweltverschmutzung ähnlich wie Staub, Chemikalien oder Lärm. Eine deutliche Reduzierung der Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Beleuchtung ist schon durch einfache Maßnahmen, wie der Verwendung abgeschirmter Leuchten und der Begrenzung der Leuchtdauer, zu erreichen. Welche Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung sieht Ihre Partei bei einem Wahlerfolg vor?

...

Dieses Schreiben (hier auszugsweise dargestellt) ging am 6. Juni 2005 an die Bundestagsfraktionen der SPD, der Grünen, der CDU und der FDP.

Hier die Antworten in chronologischer Reihenfolge:

FDP: Email am 8. Juni 2005 

Sehr geehrter Herr Brückner

vielen Dank für Ihr Schreiben 6. Juni 2005.

Zuständigkeitshalber haben wir dieses an die mit diesen 
Fragen befassten Kollegen der FDP- Bundestagsfraktion 
weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen

 

CDU: Email vom 15. Juni 2005:

 

Sehr geehrter Herr Brückner,

 

vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Regierungsprogramm.

 

Am 11. Juli 2005 werden CDU und CSU das gemeinsame Regierungsprogramm beschließen und veröffentlichen, dem Sie unsere Positionen zur künftigen Gestaltung der politisch relevanten Themen entnehmen können. Diese können Sie ab dann unserer Homepage unter www.cdu.de entnehmen. Unter üblicher Quellenangabe ist der Inhalt dann zur Veröffentlichung frei.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

SPD: Email vom 21. Juni 2005
Sehr geehrter Herr Brückner,

vielen Dank für Ihre eMail vom 07.06.2005.

Ein Wahlprogramm zur geplanten vorgezogenen Neuwahl
des Bundestages gibt es noch nicht. Unser Wahlprogramm 
zu der für September geplanten vorgezogenen Neuwahl
des Bundestages werden wir in Form eines ca. 20 Seiten
umfassenden Wahlmanifests  am 4. Juli 2005 beschließen.
Das Manifest wird anschließend auf unserer Homepage
eingestellt werden und kann dort heruntergeladen werden.

Der Druck als Broschüre wird etwas ein wenig länger dauern.
Wenn Sie dies abwarten möchten, schreiben Sie uns bitte
noch einmal ab 5. oder 6. Juli: Wir schicken die Broschüre
dann gerne an Ihre Postanschrift.

Ein Teil Ihrer Fragen wird durch das in ca. zwei Wochen
vorliegende Manifest beantwortet werden.; auf  einen
anderen Teil werden Sie vermutlich Antworten vermissen,
z.B. wird e-Government sschätzungsweise keine Rolle
spielen. Hier möchte ich Soe auf die Informationen
des Innenministeriums hinweisen: http://www.bmi.bund.de

Da kein grundsätzlicher Kurswechsel zu erwarten ist, werden
die Informationen im Internet über bereits Erreichtes und
unsere Ziele sicherlich Ihre Fragen beantworten:

SPD: http://www.spd.de
SPD-Bundestagsfraktion: jttp://www.spdfraktion.de
Bundesregierung: http://www.bundesregierung.de

Wenn dies alles unbefriedigend für Sie ist, schreiben Sie
uns noch einmal. Wir werden uns um erschöpfende  Antwort
bemühen.


Mit freundlichen Grüßen

 

Bündnis 90 / Die Grünen: Email vom 1. Juli .2005:
 

Sehr geehrter Herr Brückner,

 
vielen Dank für Ihre Anfrage. Gerne stellen wir Ihnen heute die Antworten zu. Die Antworten können sie gerne in entsprechenden Medien auch auszugsweise veröffentlichen.

 

 

Themenkomplex Umwelt/Natur/Verkehr

 

Aufhellung des Nachthimmels („Lichtverschmutzung“)

Die von Ihnen beschriebenen negativen Auswirkungen zunehmenden künstlichen Lichtes ist in der wissenschaftlichen Literatur bereits gut beschrieben und gewinnt in der letzten Zeit in der Umweltdebatte zunehmend an Bedeutung. Künstliche, unnötige und ungezielt energiereiches Licht verbreitende Lichtquellen sind ein Faktor, der zum Verlust an Biodiversität führt. Verschiedene Projekte haben sich mit dem Problem der Lichtverschmutzung beschäftigt – unter anderem hat hierzu das Bundesamt für Naturschutz gearbeitet – und der Ruf für den Schutz von Natur und Mensch vor Lichtüberflutung wird deutlich lauter.

Wir wollen uns u. a. daher stärker dafür einsetzen, dass umweltfreundliche Beleuchtungssituationen geschaffen werden. Einige Städte und Gemeinden haben hier bereits erfolgreich ihre Beleuchtung umgestellt – im Übrigen mit dem Effekt, dass diese Maßnahme auch zur Energieeinsparung führte.

Wir wollen, dass in jeder Beleuchtungsplanung die Verwendung geeigneter lichtdämmender Lampen und Leuchten geprüft wird. Bauliche Anlagen im Außenbereich sowie an Siedlungsrändern sollten möglichst mit Natriumdampf-Hochdruck (NAV) oder Natriumdampf-Niedrigdrucklampen (NA) betrieben werden.

Diese Maßnahmen würden nicht nur Vögeln, Nachtfaltern usw. dienen, sondern auch dem Menschen den Nachthimmel erhalten bzw. wiederherstellen.

Allerdings müssen wir darauf hinweisen, dass die Umsetzung aller dieser Maßnahmen in der Verantwortung von Ländern und Kommunen liegt, der Bund hat hier keinerlei Kompetenzen.

...

Stand: 3. Juli 2005

Copyright (c) Steffen Brückner, 2003